Verbraucherzentrale Hamburg – Warnung vor Phishing Mails

Bei uns häufen sich die Hinweise von aufmerksamen Verbrauchern, die per E-Mail angeblich Abmahnungen erhalten, weil sie Songs, ganze Musikalben oder Filme illegal aus dem Netz geladen haben sollen.
Achtung, versteckter Mitreisender der Mails ist Schadsoftware.

Gefälschte Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzung

Die anonymen Versender der vermeintlichen Abmahnschreiben agieren bei ihrer Mailing-Aktion unter dem Namen namhafter Anwaltskanzleien, die gegen Urheberrechtsverstöße vorgehen. Die Anschreiben lauten so oder ähnlich:

Guten Tag,

Dies ist eine Abmahnung wegen Ihres Verstoßes gegen §19a UrhG am 02.07.2014. Das Musikalbum “Lady Gaga – ARTPOP” wurde von Ihrer IP 99.115.41.113 gegen 12:42:33 gedownloadet. Dies verstößt gegen § 19a UrhG und muss zum verantwortlichen Amtsgericht  gemeldet werden. Nur die schnellstmögliche Bezahlung eins Bußgeldes von 469.90 Euro kann dies abwenden. Wir erwarten den Zahlungseingang innerhalb der nächsten 48 Stunden. Details finden Sie im angehängten Dokument 4f177879665e.zip

Hochachtungsvoll,
Schutt Waetke Rechtsanwälte
+49 3361 5490 356

Stets wird bei der elektronischen Post mit einem Verstoß gegen Paragraf 19a des Urheberrechtsgesetzes argumentiert und den Mail-Empfängern vorgeworfen, sie hätten Medien über ihre IP-Adresse illegal heruntergeladen. Verlangt werden für diese vermeintliche Straftat Beträge zwischen 200 und 500 Euro. Eine Kontoverbindung für die Überweisung des Betrags bleiben die Absender jedoch schuldig, und die Überweisungsfrist ist in der Regel viel zu kurz.

Auch in diesem Fall handelt es sich wieder um betrügerische Phisihing-Mails, für die gilt:Löschen Sie die E-Mail und klicken Sie keinesfalls auf den Anhang! Wer die zip-Datei per Mausklick öffnet, installiert ein gefährliches Schadprogramm auf dem Computer, über das sensible Nutzerdaten in die Hände von Betrügern gelangen können. Auffallend ist, dass betrügerische Mails, wie beispielsweise auch die Rechnung der Telekom in der Aufmachung immer professioneller werden. Sie imitieren geschickt den Firmenauftritt derer, für die sie sich ausgeben. Rechtschreibfehler kommen kaum noch vor, sodass sich die als Mails getarnten Rechnungen kaum noch identifizieren lassen.

Fake-Rechnungen von Telekom, Vodafone und Arvato

Erst im Mai waren vermeintliche Rechnungen von der Deutschen Telekom mit dem Betreff „Rechnung Online Monat Mai 2014”, bzw. „Rechnung Online Monat Juni 2014” sowie Schreiben von Vodafone und Mahnungen von Arvato Inkasso im Umlauf. Die Empfänger sollten unverzüglich einen relativ hohen Rechnungsbetrag begleichen – verbunden mit dem Hinweis, weitere Details der anghängten zip-Datei zu entnehmen. Ebenfalls im Umlauf sind vermeintliche Rechnungen von Vodafone oder Mahnungen von Arvato Inkasso, die angeblich im Auftrag von Vodafone Zahlungen einzieht.

Gefälschte Faxnachrichten und Rechnungen für Download-Service

Die sogenannten Phishing Mails sind eine zunehmende Gefahr für Computernutzer. Getarnt als Rechnung, Mahnung, Fax oder Bestellung landen sie immer wieder in den digitalen Postfächern vieler Verbraucher. Erst kürzlich wurden Verbraucher getäuscht, ein Fax mit einer Berliner Nummer erhalten zu haben. Der E-Mail war eine Faxnachricht in Form einer ZIP-Datei mit einer langen Zahlen-Buchstaben-Kombination beigefügt. Zuvor hatten wir vor Rechnungen für einen angeblichen Download-Service mit Abschluss eines Abos gewarnt. Auch diese E-Mails waren ein Fake.

„Phishing” vorbeugen

Phishing ist ein Kunstwort, das sich aus „password” und „fishing” zusammen setzt. Es handelt sich um eine besondere Form unverlangt zugesandter E-Mails mit denen man versucht, bei Ihnen geheime Zugangsdaten abzufragen. Beim Phishing geht es um Ihr Geld. Wie beim Fischen hoffen die Täter, dass ihnen dabei einige arglose Verbraucher ins Netz gehen.

Weil die Täter meist im Ausland sitzen, ist es schwierig, der Bedrohung mit Mitteln der Strafverfolgung Herr zu werden. Auch technische Schutzmaßnahmen wie Antiviren-Software und moderne Web-Browser können das Problem lediglich mildern. Seien Sie also auf der Hut! Wir empfehlen Ihnen, die E-Mails, die oft auch einen Virus im Anhang haben, ungeöffnet in den virtuellen Papierkorb zu verschieben und dann gänzlich von Ihrem Computer zu entfernen. Öffnen Sie keinesfalls die oft mitgesandten Anhänge wie ZIP- oder EXE-Dateien.

Aktuelle Warnmeldungen

Angesichts täglich neuer Betrugsversuche per E-Mail ist es ratsam, sich regelmäßig über aktuelle Phishing-Mails zu infomieren. Ihren Posteingang gleichen Sie am besten mit den Hinweisen des Phishing-Radars der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ab.