Der große Schwindel

Wie die Presse seit dem 25. Februar 2013 berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg seit September 2011 gegen 150 Eierproduzenten in Niedersachsen. Ermittlungen gegen weitere 50 Betriebe sind an die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern abgegeben worden. Die Eierproduzenten sollen Legehennen auf engstem Raum in Ställen gehalten haben und die Eier trotzdem als Freilandeier oder Bio-Eier gekennzeichnet vermarktet haben. Betroffen sein sollen überwiegend konventionelle Betriebe, aber auch einige Biohöfe. Sollte sich der Verdacht bestätigen, handelt es sich um Betrug und Verstoß gegen das Lebensmittel- und Öko-Landbaugesetz.

Forderungen der Verbraucherzentrale

  • Sollte sich der Betrugsverdacht bestätigen, müssen die Namen der Eierproduzenten genannt werden, auch wenn es sich wie im Pferdefleischskandal „nur“ um Betrug und nicht um Gesundheitsgefährdung handelt.
  • Falsche Eierkennzeichnung ist kein Kavaliersdelikt, eine konsequente Bestrafung ist notwendig, z. B. Berufsverbot für notorische Trickser.
  • Bessere Kontrollen durch den Handel. Wer Bio-Eier verkauft, muss dies auch genau überprüfen. Gerade in der Eierbranche gibt es immer wieder Auffälligkeiten.

 

Was bedeutet die Kennzeichnung auf dem Ei?

Woran erkennt man die Herkunft von Eiern, was bedeuten die aufgestempelten Codenummern? Die Herkunft der Eier erkennt man an dem Stempel auf dem Ei.

Die erste Zahl stellt die Haltungsform dar: 0 = Biohaltung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung und 3 = Käfighaltung.

Die Buchstabenkombination zeigt das Herkunftsland: DE steht für Deutschland (AT=Österreich, BE=Belgien, IT=Italien, NL=Niederlande, ES=Spanien).

Dann folgen zwei Ziffern für das Bundesland (01=Schleswig-Holstein, 02= Hamburg, 03=Niedersachsen, 04=Bremen, 05=Nordrhein-Westfalen, 06=Hessen, 07=Rheinland-Pfalz, 08=Baden-Württemberg, 09=Bayern, 10=Saarland, 11=Berlin, 12=Brandenburg, 13=Mecklenburg-Vorpommern, 14=Sachsen, 15=Sachsen-Anhalt, 16=Thüringen).

Danach kommt die vierstellige Betriebsnummer des Legebetriebes. Am Schluss steht die Stallnummer als letzte Ziffer.

Auf dem Eierkarton ist zusätzlich verpflichtend ein Code für die Packstelle der Eier vorhanden. Dieser führt oft zu Irritationen bei Verbrauchern, die diesen mit dem Eiercode auf dem Ei vergleichen. Beide Codes müssen nicht übereinstimmen, wenn z.B. die Eier in Deutschland nur verpackt  wurden (DE auf dem Karton), aber z.B. aus den Niederlanden (NL auf dem Ei) stammen. Die Verbraucherzentralen setzen sich für die Verbesserung dieser verwirrenden Kennzeichnung ein.

Quelle:VBZ Hamburg