Verbraucherzentrale warnt vor falsche Inkassobüros

Betroffene wenden sich derzeit an die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz wegen Zahlungsaufforderungen falscher Inkassounternehmen. Die Absender nennen sich CFC Central Finanz Consulting, FSC Factoring Service Center oder FMG Financial Management Group und haben ihren Sitz in Dortmund. Mit den Schreiben wollen sie zweifelhafte Forderungen aus Gewinnspieldiensten eintreiben. Angeblich seien Rechnungen von den Unternehmen Euro Win 24 oder SuperWin49 nicht gezahlt worden. Rund 200 Euro sollen Verbraucher auf ein bulgarisches Konto überweisen. “Wer sich gegen die Forderung wehren will, hat Probleme, die Büros zu erreichen”, weiß Christian Gollner, Rechtsreferent der Verbraucherzentrale. Die Unternehmen geben eine falsche Adresse an, und die Post kommt als unzustellbar zurück. Über die angegebene Telefon- und Faxnummer ist auch niemand erreichbar. Die Inkassounternehmen werden im Verzeichnis der registrierten Inkassodienstleister gar nicht aufgeführt.

Verbraucher sollten solche Schreiben und angebliche Forderungen sehr kritisch prüfen. “Nur Rechnungen aus wirksam geschlossenen Verträgen müssen bezahlt werden”, erklärt der Rechtsexperte. Betroffene können sich im amtlichen Verzeichnis der Inkassounternehmen im Internet informieren, ob die Absender glaubwürdig sind. Alle in Deutschland zugelassenen Inkassounternehmen werden in der öffentlich zugänglichen Datenbank unter der Adresse https://www.rechtsdienstleistungsregister.de aufgeführt.

Die Verbraucherzentrale rät grundsätzlich, unberechtigten Forderungen möglichst per Fax oder Brief zu widersprechen und nicht zu zahlen, wenn keine Leistung in Anspruch genommen wurde. Einen Musterbrief erhalten Betroffene in den örtlichen Beratungsstellen und Stützpunkten der Verbraucherzentrale sowie im Internet unter https://www.vz-rlp.de/musterbrief-inkasso. Wer hinter einem bestimmten Schreiben einen Betrug vermutet, kann diesen bei der Polizei anzeigen.

Service

Individuell beraten die örtlichen Beratungsstellen und Stützpunkte der Verbraucherzentrale nach Terminvereinbarung unter 06131/28 48 0. Telefonischen Rechtsrat erhalten Betroffene montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 16 Uhr am landesweiten Beratungstelefon der Verbraucherzentrale unter 09001 77 80 80 1. Der Anruf kostet 1,50 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Tarife aus den Mobilfunknetzen können abweichen. Mit den Telefongebühren sind die Kosten für die Beratung beglichen.

Quelle:VZ-RLP